Rede des des verstorbenen Kalifen
Al-Ferdl-ebn-dalai-laam-al-kaba-ibn-do-di-dum


zum Volk aus Anlass der Feier zu seiner vor einem Jahr erfolgten Bestätigung als Kalif
(Mit Anmerkungen zur Reaktion des Publikums):

„Liebe Steuerzohlerinnen und zohler,

i kanns gor net sogn, ober i dank den Propheten und unserem verehrten alleinigen Gott, dass i die Möglichkeit und das Glück hab, als Kalif und erster Steuerzohler diesem, unseren Kalifat dienen zu dürfen. I bin aa äußerst – und des mein i so wie i des a sog – glücklich, dass i vor einem Johr nicht nur das Vertrauen in meine Arbeit als Diener unseres prosperierenden und erfolgreichen Kalifats bekommen hob – an dem sich a so manches andere land, und damit mein in net nur das Kaiserreich oder andere von mir sehr geschätzte Nationen, ein Beispiel nehmen dürfen – sondern a den Glauben verspürt zu haben glaube, dass I in meiner Person mit der Unterstützung durch die heiligen Prophezeihungen die Aufgaben gonz im Sinne der fleißigen Baltopolianerinnen und Baltopolianer – und natürlich den immer wieder gern ols auswärtige Arbeitskräfte mit ihren zukunftsweisenden Impulsen bemerkenswert aktiven Ausländerinnen und Ausländern – , meine Aufgoben wahrnehmen und die Verantwortung in Abstimmung mit den Familien, den Gilden und den vielen, bunten und äußerst kreativen weiteren gesellschaftlichen Kräften dieses unseres Kalifats übernehmen dorf.“ (Leises Gemurmel, Stöhnen ob der langen Rede) „Deswegen richte ich mein Wort an olle die es hören wollen und können – für die die nicht hören können wird es a eine schriftliche Transkription geben und für die die weder hören noch lesen können, da werden wir uns a noch wos einfallen lassen, vielleicht mit am Kasperltheater oder so – und möchte nur eins sogn: Donkschön, Donkschön und noch a mol Donkschön. Es is a Freid in Baltopolis zu sein und für Baltopolis zu orbeitn.

(Jubel)

„Es is a Froid des Glück zu spürn in Friedn und Freiheit, auf Grundloge unserer freiheitlich fiskolischen Grundordnung dieses unsere Kalifat durch die Wirrnisse der aktuellen politischen Lage zu begleiten und zusammen mit den Familien und den Gilden zu steuern.“

(Jubel)

„Es dürft net unbekannt sein, dass weiter obn im Norden diverse Kräfte gegeneinonder streiten, die Botschafter aus Allande, dem Kaiserreich und Torosh - i hob die drei einfach a mol in der alphabetischen Reihenfolge gnannt - können a Liedl davon singn. Und I denk mir – und I woas a, dass I damit net allein steh, unter den Familien und den Gildenmitgliedern siehts a gonz ähnlich aus – dass des net von Schoden für unser Kalifat sein soll. Denn wie heissts scho in den Prophezeihungen: Wenn zwoa feilschen, macht der Dritte des Gschäft. Und des wär doch net folsch wenn dieser dritte grad Baltopolis wär?“

(Zustimmung, Jubel)

„Deswegen denk I, dass mir uns in diesem Konflikt durchaus engagieren können, auf Hondelsebene und natürlich indem wir a – gegn an Entgelt, versteht sich – eien Plattform bieten können, damit die Streitparteien ihren Krieg in organisierter und übersichtlicherer Form obwickeln können.“

(„Genau!“-Rufe, Jubel)

„Denn nur wenn jeder a weiss, wann er welche Ressourcen a benötigt können wir aus Baltopolis fristgerecht liefern und gonz neutral beide Seiten gleichermaßen unterstützen.“

(Rufe „Bin ich dabei“. „Ich auch“ etc.)

„Auch innerhalb unseres Kalifats mogs immer wieder a mal an Disput gebn. Aus unserer Gschichte is bekannt, dass net wenige der größten heroischen Tatn aus Famlienzwisten, Gildenstreitereien oder a wegn offener Rechungen entstonden sind. I hab net vor, dass derartige Streitereien unterbunden werden solln. Aber, Hand aufs Herz: Solcher Streit mindert doch die Renditn. Und des mog I net.“

(„Genau!“-Rufe)

„Döshalb appellier I an die Familien und die Gilden: Lassts uns doch a Lösung finden. Wenns Ihr an Streit hobn woll, das lasst sich scho machen. Und in der Arena kann dann ein jeder a dran partizipiern, gell? Und damit so ein unguter Streit net passiert – nicht dass I da momentan Befürchtungen hätt – lassts uns miteinander redn. Entweder untereinander oder aber a mit mir als Mittler – oder wie man in Neubaltopoliansich heut sogt – als Mediator. Des mach I gern. I helf wo I kann.“

(Zustimmung)

„In diesem Sinne: lossts uns feiern, denn so oft passierts net, dass Ihr so an glücklichen Kalifen hobt. Deshalb, trinkts auf Baltopolis, trinkts auf die Renditn und wenn der eine oder die andere a an den Kalifen denkt, wenn er die floschn erhebt, dann wird’s mi frein.“

(Jubel)